
Der Preis
Der Werner Holzer-Preis wird einmal pro Jahr mindestens an eine Journalistin / einen Journalisten für herausragende Auslandsberichterstattung verliehen. Der Preis soll immer wieder daran erinnern, dass unsere Sicht auf die Welt davon lebt, ausführlich, gründlich, kenntnisreich und kritisch über die Entwicklungen in anderen Ländern informiert zu werden. Dafür stand Werner Holzer, der langjährige Chefredakteur der Frankfurter Rundschau.
Der Preis soll auch ein Signal sein gegen den Trend, Auslandsberichterstattung zu reduzieren oder sie zumindest in ihrer journalistischen Vielfältigkeit einzuschränken. Es ist für die Zukunft der Demokratie von zentraler Bedeutung, internationale Entwicklungen kontinuierlich und aus unterschiedlichen Perspektiven zur Kenntnis zu nehmen. Berichterstattung in der Tradition Werner Holzers bedeutet ständige Neugierde auf politische, soziale und kulturelle Verhältnisse in anderen Teilen der Welt – aber auch das Bemühen, im Berichten und Beschreiben für Verstehen zu werben und gleichzeitig den eigenen Horizont lernend zu erweitern.
Ausgezeichnet werden profilierte Persönlichkeiten aus allen journalistischen Berufsfeldern, die in diesem Sinne über einen längeren Zeitraum Maßstäbe gesetzt haben – insbesondere durch eine beispielgebende Eigenständigkeit bei der Themenauswahl und der Darstellung aus einer unverwechselbaren Perspektive. Herausgehoben wird damit ein Journalismus, der mit gründlich recherchierten Beiträgen den Menschen in den beschriebenen Ländern und Regionen mit Respekt eine Stimme gibt. Ein Journalismus zugleich, der einen kritischen Blick auf Missstände und unbequeme Fragen wirft – immer getragen von einer wertebasierten Haltung, die ein friedliches und konstruktives Zusammenleben auf dem Globus fördert.
Der Preis ist im Jahr 2022 mit 20.000 Euro dotiert. Der erste Preis erhält 10.000 Euro, die beiden gleichberechtigten zweiten Preise je 5000 Euro.
Eine Bewerbung auf den Preis ist nicht möglich – er wird durch die fünfköpfige Jury verliehen. Dazu macht jedes Mitglied der Jury pro Jahr bis zu drei Vorschläge für geeignete Persönlichkeiten. Die Jury bestimmt in einer Abstimmung den endgültigen ersten Platz und mögliche weitere Preise mit minimal einfacher Mehrheit.
Der Jury gehören fünf Personen an, die idealerweise selbst publizistisch aktiv sind. Die Chefredaktion der Frankfurter Rundschau hat dabei einen festen Sitz. Die weiteren Mitglieder der Jury können dem Gremium bis zu drei Jahre in Folge angehören. Das Gremium wählt jährlich einen Vorsitz der Jury.